IM GESPRÄCH MIT DEN CONSULTANT-PROFIS VON CONSULTING2GROW
Mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Die wesentliche Frage lautet: Wie können sie es bleiben?
Burkhard Schneider: Nicht, indem sie die verlängerte Werkbank von Großkunden sind, sondern indem sie ihren eigenen Platz finden, zwischen agilen StartUps auf der einen Seite und etablierten Großkonzernen auf der anderen Seite. Der deutsche Mittelstand steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Die Kunden vertrauen ihm!
Wie gelingt das auch in der Zukunft, in der immer schneller neue Produktlinien und Innovationen auf den Markt gebracht werden?
Robert Hornsteiner: Die Unternehmen müssen Neues ausprobieren und trotzdem Altbewährtes bewahren. Die Kunst ist Werte und Tradition mit Innovation zu verbinden. Der Schlüssel dazu sind die Mitarbeiter:innen, die sich im Unternehmen zuhause fühlen, sich engagieren und neugierig sind. Die neue Kolleg:innen willkommen heißen, auch wenn sie neue Ideen reinbringen und Bestehendes in Frage stellen. Eine Familie hält zusammen.
Gelingt dieser Tabubruch immer im Unternehmen?
Burkhard Schneider: Nein, dafür müssen auch neue Wege gegangen werden. Die Lösung kann zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit StartUps liegen. Dafür muss nicht der Firmensitz gewechselt werden. Digitale Lösungen helfen dabei, Welten zu verschmelzen, ohne dass sie am gleichen Ort sein müssen. Vorher steht die Herausforderung, Stärken und Schwächen klar zu definieren und die Partner zu finden, die einen sinnvoll ergänzen. Ohne jeden Tag alles in Frage zu stellen.
Das klingt nach sehr viel Arbeit. Wie können das Mittelständler umsetzen?
Burkhard Schneider: Das ist richtig. Das ist mit Arbeit verbunden. In Großunternehmen kümmern sich in der Regel ganze Abteilungen, wie Forschung und Entwicklung oder auch Innovationsmanager darum. Das ist für den Mittelstand oft zu kostspielig. Meist ist der Unternehmer selbst derjenige, der auf Messen oder Veranstaltungen des Berufsverbandes neue Ideen aufschnappt und sie dann mit nach Hause bringt. Allzu oft funkt dann aber das intensive Tagesgeschäft dazwischen und die guten Ideen landen in der Schublade. Das ist gefährlich.
Wer hilft dabei?
Robert Hornsteiner: Hier helfen Plattformen wie SalsUp, die Welten von Mittelstand und StartUps zusammen zu führen. In einer Videokonferenz kann man sich schnell persönlich kennenlernen. In digitalen Arbeitsräumen können viele Ideen ausgetauscht werden, ohne immer zwischen ländlicher Region (Heimat vieler mittelständischer Unternehmen) und Metropolen (Heimat vieler StartUps) pendeln zu müssen. Die Zusammenarbeit lässt sich so auch auf Distanz sehr gut aufbauen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Kooperationen von StartUps und Mittelstand gemacht?
Burkhard Schneider: Wir haben selbst mittelständische Firmen aufgebaut und durch jeden Sturm geführt. Dazu helfen wir als Mentoren seit vielen Jahren, StartUps aufzuzeigen, wie sie sich ebenfalls etablieren können. Wir sind Brückenbauer. Und genau das ist die Eigenschaft, die jedes erfolgreiche mittelständische Unternehmen in der Zukunft braucht: Brücken bauen! Die eine Herausforderung besteht darin, geeignete Innovationspartner zu finden. Die weitaus größere ist jedoch, die Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Wie in einer guten Ehe. Was kommt nach dem Honeymoon?
Welche Herausforderungen meint ihr hierbei genau?
Robert Hornsteiner: Laut einer Studie (von Wrobel, Schildhauer und Preiß) aus 2017 scheitern die Hälfte der Kooperationen an den unterschiedlichen Unternehmenskulturen scheitern, besser gesagt an den Schwierigkeiten, die Vorteile daraus gewinnbringend zu nutzen. Zudem sehen wir immer wieder Schwierigkeiten bei der gemeinsamen Zieldefinition, unterschiedliche Erwartungen unter einen Hut zu bringen und nicht zuletzt auch aufgrund von Widerständen im eigenen Unternehmen.
Das ist enorm viel. Woran liegt das genau?
Robert Hornsteiner: Viele Experten sind hier mit uns einer Meinung. Wir schätzen, dass die finanziellen Beteiligungen. Alles ist möglich, doch sehr individuell. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass beim Matchmaking schon intensiv über die Kooperationsmodelle, die Erwartungen und Zielsetzungen gesprochen wird.
Wie kann die Zusammenarbeit mit StartUps aus eurer Sicht aussehen?
Burkhard Schneider: Es gibt hier tatsächlich nicht den einen Weg – sondern viele Wege führen nach Rom und zur Innovation. Angefangen von Coworking oder die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur. Vertriebspartnerschaften, gemeinsame Kundenprojekte, bis hin zu echten Innovationspartnerschaften mit finanziellen Beteiligungen. Alles ist möglich, doch sehr individuell. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass beim Matchmaking schon intensiv über die Kooperationsmodelle, die Erwartungen und Zielsetzungen gesprochen wird.
Und wie kann das dann gelingen?
Robert Hornsteiner: Oft lohnt sich gerade zum Start das Investment, sich hier extern von Profis begleiten zu lassen. Die Funktion eines Brückenbauers, der das gemeinsame Ziel fest im Blick hat, aber auch beide Seiten versteht und verbindet. SalsUp ist hierfür mal wieder Vorreiter und wir freuen uns sehr, unsere Expertise hier einbringen zu können.
Robert Hornsteiner unterstützt als Experte Unternehmer und Führungskräfte dabei ihre Herausforderungen im Unternehmen und im Privatleben zu meistern. Seine Vision ist es, dass inspirierende Unternehmer ein Umfeld schaffen, Beziehungen und Strukturen so aufbauen, dass Leistung Spaß macht.
Burkhard Schneider verfolgt die Intention, die Gesellschaft jeden Tag ein bisschen besser zu machen und dieses Engagement mit wirtschaftlichem Erfolg zu verknüpfen. Als roter Faden durch sein 25-Jähriges Berufsleben zieht sich die Unterstützung und Begleitung von bisher mehr als 500 Unternehmensgründern und StartUps.